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Entgrenzungen - Journalisten und Blogger diskutieren zu Europa

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Journalistische Arbeit im Europa von heute

Vor einem sehr interessierten Publikum, das zum großen Teil selber aus Journalisten bestand, diskutierten am 23. Juni 2011 Sylvie Ahrens, die bis vor Kurzem als Korrespondentin in Brüssel gearbeitet und der Euroblogger Martin Teubner über die Besonderheit journalistischer Arbeit im Europa von heute. Die Frage des Moderators Karsten Binder (Leiter Funkhaus Europa), ob man verrückt sein müsse, um Europa zu verstehen, wurde von beiden Gästen verneint. Stattdessen wurden eine gewisse Standfestigkeit und Hartnäckigkeit als Kriterien angeführt.
Ein Teil der Diskussion wurde von der Frage geleitet, ob es in den heutigen Zeiten noch notwendig sei, zur Recherche für Artikel vor Ort zu sein, oder aber - wie es der Euroblogger Teubner darstellte - für die Arbeit zumeist ausreiche, auf im Internet verfügbare Informationen zurückzugreifen.
Problematisiert wurde der Widerspruch, dass in manchen Heimatredaktionen mitunter angenommen wird, dass die Pressedienste aus Brüssel allemal ausreichend und Korrespondenten durchaus verzichtbar seien, während die Fachjournalisten zuhause oft daran verzweifeln, wenn bei Einzel-Themen wie zum Beispiel Agrarpolitik oft der nötige Fachverstand fehlt und die wirklich kritischen Inhalte zuhause herausgearbeitet werden müssen.
"Wir beleuchten das Thema Europa aus einem ganz anderen Winkel und wollen auch gar nicht in Konkurrenz zu Journalisten stehen." erklärt der Euroblogger Teubner seine Rolle. Blogger und Journalisten "klassischer" Art seien gar nicht so weit voneinander entfernt, wie man meinen möchte, sondern würden grundsätzlich verschiedene Zielgruppen bedienen, legte Pia Menning von der EU-Abteilung dar.
Bei dem aufgebrachten Thema, dass es für Radiojournalisten nicht möglich sei, die meist hoch komplexen europäischen Themen in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit darzustellen, resümierte Karsten Binder, dass dies ja möglicherweise auch Grenzen seien, an die man in der täglichen journalistischen Arbeit stoße.

Beginn
23.06.2011
Ende:
23.06.2011