Die Veranstaltung ist ausgebucht
Wie kulturelle Vielfalt in der digitalen Welt gewährleistet werden kann
Die Abkürzungen des amerikanischen Gesetzesvorhaben SOPA (? Stop Online Piracy Act?) und dem zwischenstaatlichen Abkommen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement?) sind zu Synonymen für eine grundrechtsgefährdende Durchsetzung von Kontroll- und Überwachungsinstrumenten zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen im Internet geworden. Ohne demokratische Verfahren und ohne jede Form von Öffentlichkeit zustande gekommen, erinnert das ACTA-Abkommens an die Arkanpolitik des 19. Jahrhunderts. Allein die Entstehung von ACTA und die Tatsache, dass Wirtschaftslobbys stärker in die Verhandlungen eingebunden waren, als demokratisch gewählte Abgeordnete, führt die Grünen zu einem deutlichen: Nein zu ACTA!- Einem Abkommen, dass jede weitere offene Diskussion verhindern würde. Dringender denn je stellt sich daher die Frage, wie das Urheberrecht im digitalen Zeitalter ausgestaltet werden und wie die Zahlungsbereitschaft für digitalen Kulturkonsum urhebergeschützter Inhalte politisch und kulturell nachhaltig durchgesetzt werden können.
Welche Freiheitsbegriffe verbergen sich hinter den SOPA- und ACTA-Kampagnen?
Wie kompatibel sind diese Freiheitsbegriffe mit einer guten Regulierung digitaler Märkte und einer fairen Balance der Urheber-, Verwerter- und Nutzerinteressen?
Wie verändern die neuen Kulturtechniken des Digitalen und Virtuellen unseren Kulturbegriff, unser Kulturverhalten und damit auch unser Verständnis von Teilhabe am kulturellen Leben?
Zu diesen und anderen Fragen diskutieren:
Carsten Werner, Sprecher für Kultur- und Medienpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft
Ralf Bendrath, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Europaabgeordneten Jan Philipp Albrecht
Eva Kiltz, Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V.
Jochen Bonz, Privatdozent am Institut für Kulturwissenschaft und Ethnologie, Universität Bremen