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Krise des EURO?

Die Veranstaltung ist ausgebucht

?Es muss Licht in die Schattenwirtschaft kommen?

Plenunm - V.l.n.r. Moderator Christopher Plass (stehend), Senator Dr. Loske, Dr. Fabian Zuleeg, Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Prof. Dr. Rudolf Hickel

Da beim Geld bekannterweise die Freundschaft endet, fand am Abend des 22. März 2011 im EuropaPunktBremen die Veranstaltung zum Thema ?Krise des Euro ? Krise der EU?? statt.

Bei der Vorbereitung der Veranstaltung war nicht abzusehen, dass die Debatte zur Frage, wie solidarisch Europa ist, nur zwei Tage vor dem EU-Gipfel zu einem dauerhaften EU-Rettungsfonds stattfinden würde und damit aktueller nicht hätte sein können. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass der EuropaPunktBremen viele Gäste empfangen konnte und kein Stuhl frei blieb.
Die Podiumsteilnehmer waren Prof. Dr. Rudolf Hickel (Wirtschaftswissenschaftler), Dr. Fabian Zuleeg (European Policy Center, Brüssel), Dr. Stephan-Andreas Kaulvers (Vorsitzender des Vorstandes der Bremer Landesbank) sowie Dr. Reinhard Loske (Bremer Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa).

Bei der informativen und fachlich vielseitigen Diskussion zeigte sich, dass alle Diskussionsteilnehmer absolute Befürworter des Euros sind und eine Wiedereinführung der Deutschen Mark ausgeschlossen sei. Undenklich wäre die jetzige Situation Deutschlands wenn man die Finanzkrise seit 2007 mit der D-Mark hätte durchstehen müssen.
Dennoch versuchte der Moderator Christoph Plass, Landespolitischer Korrespondent des Hessischen Rundfunks, den Podiumsteilnehmern mit zugespitzten Thesen, die oft an die Behauptungen ?einer deutschen Volkszeitung mit den vier großen Buchstaben? angelehnt waren, auf den Zahn zu fühlen.

So äußerte Prof. Dr. Hickel, dessen Forschungsschwerpunkt unter anderem auf der Geldpolitik im Euroland und der Finanzpolitik in der EU liegt, dass er einen europäischen Rettungsfond als alternativlos ansieht. Das Problem bestehe in den großen Unterschieden der einzelnen Länder innerhalb der Eurozone, die eine tiefe Spaltung dieser verursachen. Die Lösung sieht er nur in einer Beendigung der Spekulationsgeschäfte sowie der Schattenwirtschaft.

?Heutzutage ist Spekulation und reale Wirtschaft kaum auseinander zu halten.?, stimmte Herr Dr. Kaulvers zu. Er forderte ein Verbot der Leerverkäufe, die Einführung einer Transaktionssteuer und mehr Transparenz für Hedgefonds.

Auch Herr Dr. Zuleeg schloss sich dieser Meinung an. ?Die EU muss Ländern wie Griechenland eine positive Zukunft versprechen?. Eine Koordination auf rein nationalstaatlicher Ebene reicht seiner Meinung nach nicht aus, um die Probleme langfristig zu lösen, da nationalstaatliche Interessen auf europäischer Ebene Kompromisse verhindern.
Die EU-Staaten müssen ?innereuropäische Solidarität signalisieren? plädierte Senator Loske und forderte eine Koordination der Wirtschafts- und Finanzpolitik und Sanktionen auf EU-Ebene, so dass faire Spielregeln für alle EU-Mitgliedstaaten geschaffen werden.

Beginn
22.03.2011
Ende:
22.03.2011